Quarantäne Tag 9

Stille. Ich hielt meine Arme und Beine weit von mir gestreckt und hielt die Luft an. Ein tiefes dunkelblau unter mir. Beruhigende Stille flüsterte. Langsam ließ ich die Luft aus meinen Lungen gleiten. Mit den Armen versuchte ich mich nach oben zu drücken. Mit dem Öffnen der Augen sah ich anfangs nur Dunkelheit, langsam wurde es um mich herum heller. Tiefes blau wechselte zu schimmernden blass-blauen fast grünen Tönen.

Ich stellte mir vor, wie mein Körper gen Oberfläche kommend den sich aufdrängenden Bewegungen der Wellen folgen würde und sich den schwankenden Wassermassen hingibt. Ich sträubte mich nicht gegen die Wellenbewegungen, kämpfte mich nicht an die Oberfläche, sondern gab mich dem Rhythmus des Ozeans hin. Bis ich schließlich die Wassergrenze durchbrach und erneut nach Luft schnappen konnte, um wiederum mit genügend Luftvorrat abzutauchen.

Unter Wasser fühlt sich die Welt der Oberfläche so weit weg an, fast unbedeutend unwirklich. Nicht Flügel, sondern Kiemen hätte ich gerne. Was könnte ich für eine neue Welt entdecken. Unsere Ozeane sind nicht unbeeinflusst vom Menschen geblieben. Auch ist die Tierwelt unter Wasser rau, es gäbe Schönes und Hässliches. Aber es wäre eine andere Welt. Eine Welt neben der unseren.

Schließlich nahm ich noch einen Schluck Botanist. Er kühlte meine Zunge und wog mich mit den Wellen zurück in die tiefe Dunkelheit, in die unbekannte Welt.

Gin sei dank!

Eure Cosy Cat

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert