Lichtspiele im Oktober

Glitzert Licht auf der Wasseroberfläche oder spiegelt die Erdoberfläche ist unsereins fasziniert, dazu gehöre auch ich. Licht, ob Sonnen- oder Mondlicht, kaltes, warmes, gespiegeltes, diffuses, selbst blendendes gibt mir meistens eine Orientierung. Das Licht im Oktober ist aus meiner „L“ (S)-icht das Schönste aller Jahreszeiten. Es umhüllt den Beobachter in einen sorglosen Kokon, es trägt einen durch den Tag. Während die Morgensonne mit feuerroten Schein begrüßt, taucht es die Mittagszeit in ein leicht gelb intensives Orange und gegen Abend färben sich Blätter und Hausdächer goldgelb. Das Licht des Oktobers bildet den Übergang zum dunkleren Sonnenlicht im Winter und entwöhnt gleichzeitig von den intensiven Hochsommerlichtern. Schließlich laden Schattenspiele am Spätnachmittag zum Verweilen ein, so auch dieser Oktobernachmittag. Dieser ist heute so herzergreifend, dass ich ihn so gerne festhalten will, wegen mir kann der Tag jetzt länger als sonst sein. Aber jeder Moment wie das Licht ist sekündlich einmalig.

Das Spiel mit dem Licht kann ich nur mit meiner Kamera verlängern und ausbauen.

Hinter meiner Kamera bleibt für mich regelrecht die Zeit stehen. Die Kamera fängt einen gekonnten lichtdurchfluteten Moment ein, den ich anschließend am Computer sogar noch verändern kann. Meistens fotografiere ich jedoch gleich mit der „richtigen“ Einstellung, so dass nachträgliche Anpassungen weder notwendig noch erstrebenswert sind. Entweder hab ich das Licht auf dem Foto im Moment getroffen oder nicht, nachträgliche Veränderungen fühlen sich an, als ob man über einen Lichtmoment hinwegtäuschen will.

Aufmerksame Leser würden jetzt die Frage stellen: Täuscht man nicht auch, wenn man bereits bei Entstehung des Bildes die Einstellung für den Lichteinfang optimiert? Ich würde sagen nein. Während das Bild noch entsteht bin ich mit dem Licht eins, sozusagen „mittendrin“, anschließend auf meinem Computer ist der einzigartige Moment bereits verloren. Das Gefühl eins mit dem Licht in einem einzigartigen Moment ist bereits vergangen, das Licht kehrt nie wieder um. Ein unumkehrbares Licht zurück zu zaubern, wäre ein erfundenes projektiertes Stück Licht.

Passend zum Oktober gibt es wie jedes Jahr das Lichtfest in Berlin. Ich kann es euch empfehlen, auch wenn es Kunst mit künstlichem Licht ist. Es vermittelt eine andere Art von Schönheit und unterstreicht gleichzeitig Berlins Monumente.

by Cosy Cat

Lasst euch vom herzlich aufgeschlossenen Licht des Oktobers in den November tragen.

Eure Cosy Cat

Zerknirscht

Ich hoffe, ihr sagt jetzt gleich: „Ja, das kenn ich auch, so geht es mir auch manchmal!“. Morgens, im Körbchen, öffnen sich noch verschlafen meine Augen und ich drehe mich gleich noch einmal gemütlich um, denn es ist ja Wochenende. Kurz gehen die Augen also auf, um gleich wieder zuzufallen … man freut sich auf das Bevorstehende und träumt sich genüsslich mittlerweile im wacheren Zustand, aber noch schwer und träge in den Gliedern, mit Augen zu – in der Hoffnung, tatsächlich noch einmal einzuschlafen – weit weg von der realen Welt. Man schwebt noch in seinen Gedanken, allerdings weit weg von Haus, Hof und Hund. Morgens im Bett einfach noch liegen zu bleiben, es fühlt sich leicht und so zeitlos an.

Dennoch dieses gute Gefühl kann ich nicht immer mit in die reale Welt mitnehmen. Obwohl ich also noch das bequeme Bett und das weiche Kopfkissen spüre, schreite ich mit einer miesen Laune ins Bad. Danach brauche ich ca. 20 Minuten, um mein schlechtes Gefühl in mir wieder abzuschütteln. Für dieses dann doch beschwerte und laue Gefühl in mir, kann ich niemanden verantwortlich machen, es liegt nur an mir. Mich davon zu befreien, läuft jedes Mal anders. Ich wünschte, es gäbe dafür ein Handbuch. Es gibt für so vieles in unserer Welt ein Handbuch, eine Leitlinie, ein erläuterndes Erklärwerk, eine schriftliche Anweisung wie etwas zu handhaben ist. Warum nicht für mein zerknirschtes Gefühl, manchmal nach dem Aufstehen.

Foto: Cosy Cat, verfremdet mit Artista

Es ist manchmal wirklich zum Haarknäul ausspucken, da gibt es in den kleinen wie großen Buchläden so viele Lifestyle-Berater und „Finde deine Mitte“- Leseblättchen und keines erklärt oder hilft mir meine morgendliche Zerknirschtheit verhindern zu können.

In Anbetracht dieser desolaten Beratungsstruktur, hier meine Tipps:

  • Sich sofort von anderen separieren und am besten an einem ruhigen Sonnenplatz sich dem Vogelgezwitscher hingeben.
  • Eine Kleinigkeit essbares zu sich nehmen mit ganz viel Flüssigkeit (Tee ist zu empfehlen) und erst, wenn man sich ein wenig besser fühlt, den Kaffee dazu reichen. Flüssigkeit ist wichtiger als Kohlenhydrate!
  • Keine Gespräche führen und sich gegen aufgezwungene Morgenkommunikation vehement sträuben.
  • Einfach der Laune hingeben, es hinnehmen wie es ist, weiter atmen und abwarten bis der „der Anfall“ vorüber ist.

Diese Tipps sind natürlich ohne Gewähr, entsprechen keiner Reihenfolge und sind nicht besonders originell, aber wirksam.

Wenn ihr weitere Tipps habt, dann schreibt mir gerne, vielleicht kennt ihr besonders gute Kniffe.

Eure eben noch zerknirschte Cosy Cat

PS.: Gute Laune auch mit Hilfe von witzigen TV-Pannen .

Meine Perle „Berlin“

Berlin bietet so viel und gleichzeitig bietet es so wenig. Berlin euphorisiert und gleichzeitig entzieht es Energie. Berlin inspiriert und gleichzeitig enttäuscht es. Diese Ambivalenz ist mir unterm Strich sehr sympathisch. Es gibt nichts Langweiligeres als eine stringente Gerade oder eine Kosinus- oder Sinuskurve mit vorgegebenen Konstanten.

Egal wo an welcher Ecke in Berlin, diese Ambivalenz ist überall zugegen, man kann sich dieser auch nicht entziehen. Besonders interessant wird die Bundeshauptstadt, wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen die Osterglocken zum Öffnen bringen. Denn damit öffnen sich die Türen vieler Berliner. Jeder Einzelne stürmt geradezu in jedes Kaffee mit Sonnenplatz und jeden freien Rasenplatz, der von der Sonne geküsst wird. Berlin ist sodann wiederbelebt, zumindest die noch vom Winter freien Gassen und Parks wie auch das Tempelhofer Feld. Jede freie Parkbank in der Sonne wird von Eltern mit ihren Kindern genutzt, aber auch von Pärchen, Verliebten, Verlobten, Verheirateten und Obdachlosen und nicht zu vergessen Jugendgangs und älteren Herrschaften mit Hund.

Berlin hat so viele Hundebesitzer und damit auch Hunde, was einem jeden Frühjahr wieder bewusst wird. Wiederum eine Schattenseite von Berlin: Hundehalter und ihre Gefährten. Man weiß oft nicht, wer wen an der Leine führt, falls es eine Leine gibt. Meistens beobachte ich, dass Berliner ihren Hunden so sehr vertrauen, dass sie ignorant gegenüber Katzen, Leuten mit Phobien gegenüber Hunden und anderen Hundebesitzern sind. Diese Ignoranz geht soweit, dass der eigene Köter auch nicht zum Herrchen zurückgerufen wird, um ihn anzuleinen, wenn Kleinkinder in die Nähe kommen oder andere Hunde.

Die Schönheit Berlins liegt meist im Verborgenen und ist nicht immer auf dem ersten Blick zu erkennen, was zugleich inspirierend wirken kann. Berlin liest man zwischen den Zeilen und inhaliert es vor allem von Frühling bis Herbst. Morgens joggen im Spreepark, mittags in der Schlüterstraße auf einen Bagel (Reeham Coffee) und abends in Neukölln in der Nudelbude mit anschließendem Biergenuss im Mauerpark, kann schön, aber auch anstrengend sein.

Bagel bei Reeham
sit und satt bei Reeham

Besser ist es, nur eines dieser Möglichkeiten am Tag sich vorzunehmen und dann aber mit viel Genuss alles in sich aufnehmen: die Architektur des Hauses, die historischen Umgebungs- und Parkschilder, die einen die Vergangenheit noch einmal vor Augen führen, die goldenen Stolpersteine, die Symbiose von Wohnen in der Stadt und der Natur, die kleinen Minivorgärten, hausgemachte Limonaden, humorvolle Eis- und Falafelverkäufer.

Mein Tipp für Berlin: Nicht zu viel an einem Tag ablaufen und erleben wollen, lieber was weglassen oder was außergewöhnliches buchen wie Führungen durch den Untergrund von Berlin, Spreefahrten mit Freunden, Dinner auf dem Fernsehturm mit dem Liebsten, gemeinsam klettern in einem Kaffee oder Radtouren durch die Hauptstadt. Wie auch immer, in den Details erblickt man Berlin.

Bitte, schaut genau hin!
Eure Cosy Cat

Couscous bei Reeham
Verführerischer Minztee und Couscous bei Reeham

Bayerische Berge

Die bayerischen Berge sind jedes Mal wieder ein Highlight des Jahres. Meine Katzen-Eltern wohnen noch in den Bergen, so dass ich ab und an im Jahr in den Genuss dieser geologischen Höhenmeter kommen darf. Eine flache Landschaft wird durch aufsteigende Hügel bestückt mit Tannen und Laubbäumen, durchsetzt von kleinen Weihern, Seen und Flüssen, gleich viel attraktiver. Dazu diese gefühlt gereinigte, klare Luft.

Ganz früh am Morgen, wenn sich leichte Nebelschwaden aus den Wäldern erheben und die leichten Hügel emporklettern, bietet es eine einzigartige Atmosphäre zum Joggen. Blitzen sodann noch leichte Sonnenstrahlen durch die Tannenreihen, dann ist es um mich geschehen und ich entkomme dem Alltag. Es gibt fast nichts Besseres dem Alltag zu entkommen.

Bayerischer Wald
Bayerischer Wald

„Bessere Spaziergänge“ auf bayerische Bergspitzen von ca. 800 Höhenmetern bringen die Abwechslung zum Joggen und Skifahren. Wandern quält mich mehr als Joggen und Skifahren, da jeder Schritt überlegt sein muss und der Nachdenkprozess ein langsamerer ist. Dieser sog. entschleunigte Gehprozess zwingt einem dazu, sich mehr mit seiner Umgebung auseinander zusetzen und so schließlich auch mit sich selbst. Da diese Auseinander-setzungen nicht immer so einfach sind, kommen kleine Wanderpausen nur Recht. Diese Pausen eignen sich, um den Blick in die Landschaft schweifen zu lassen, seine Wanderfreunde anzustacheln oder Fotos zu schießen, Selfies nicht zu vergessen.

Ein Berg kreuzt den eigenen Lebensweg zwar stoisch, doch diese Begegnung gipfelt meistens in Glückseligkeit und Muskelkater.

Trotz Muskelkater, lohnt sich die Anstrengung, i promise!

Eure Cosy Cat

Gemütlich

Es ist bereits November und mit keinem Wort in den Printmedien lese ich das Wort „gemütlich“. Dabei passt es so außerordentlich gut in diese Jahreszeit. Synonyme wie „behaglich“ oder „zwanglos“ fallen ebenso wenig in meiner Umgebung. Schade, dabei geht es Deutschland wirtschaftlich zurzeit so gut, dass man es sich in wohliger Atmosphäre wie z.B. Berlin, Köln oder Nürnberg gut gehen lassen kann.

Ich zum Beispiel verbringe meine Samstage derzeit gerne in Museen, vor allem wenn es draußen verregnet und zugig kalt einhergeht. Ins Museum ohne anzustehen geht nicht, aber doch schon! Einfach sich eine Jahreskarte zu Weihnachten schenken lassen und los geht es an den langen Schlangen vorbei, ganz entspannt. So macht es erst richtig viel Spaß. Danach im Bookstore stöbern und die Zeit vergessen. Es empfiehlt sich danach essen zu gehen, da zum Kochen zu wenig Kraft bleibt, allerdings nichts Schweres für den Magen. Eher was mit einer geringen Energiedichte. Also alles mit einer Energiedichte unter „1,5“ sei in größeren Mengen erlaubt, sprich Gemüse, Salate, wenig Kohlenhydrate, dabei sei jedoch nichts verboten. Greife man zu höheren Energiedichten, müsse man eben als nächste Speise wieder zu geringen greifen, es sei ganz einfach.

Jedes Lebensmittelprodukt solle zukünftig die Energiedichte angeben und falls man an der Wursttheke steht, um 100g Schinken zu kaufen, muss man von selbst wissen, dass 100 g Kochschinken 111g Kilokalorien sind und dann einmal durch 100 geteilt ergibt das die sog. Energiedichte von 1,1, was unter 1,5 liegt und sich somit hervorragend fürs Abendmahl eignet.

Jedoch wenn noch eine Scheibe Brot oder zwei und Butter hinzukommen werde ich mich mit Sicherheit verrechnen und am Ende doch wieder weder Kalorien zählen noch mir über die Dichte Gedanken machen.

Liebe Cosy Cat Fans vertilgt bitte weiterhin euren Thunfisch oder Lachs so wie es euch danach gelüstet, ansonsten zerkratzt ihr entweder vor Hunger (weil ihr euch verrechnet habt) oder vor Dünnheit (weil ihr euch künstlich schlank rechnet und noch unzufriedener als vorher seid) eurer bisher gemütliches Sofa. Bitte, macht es wie vorher auch, einfach mit Verstand und Seele speisen, um zwanglos das zu bleiben, was ihr seid:

Leidenschaftliche Katzen mit einem Hang zum Übergenuss in gemütlicher Atmosphäre.

Eure Cosy Cat

Flamingo Fresh Food BarPS.: Die Flamingo Fresh Food Bar ist um die Mittagszeit sehr zu empfehlen.