Zerknirscht

Ich hoffe, ihr sagt jetzt gleich: „Ja, das kenn ich auch, so geht es mir auch manchmal!“. Morgens, im Körbchen, öffnen sich noch verschlafen meine Augen und ich drehe mich gleich noch einmal gemütlich um, denn es ist ja Wochenende. Kurz gehen die Augen also auf, um gleich wieder zuzufallen … man freut sich auf das Bevorstehende und träumt sich genüsslich mittlerweile im wacheren Zustand, aber noch schwer und träge in den Gliedern, mit Augen zu – in der Hoffnung, tatsächlich noch einmal einzuschlafen – weit weg von der realen Welt. Man schwebt noch in seinen Gedanken, allerdings weit weg von Haus, Hof und Hund. Morgens im Bett einfach noch liegen zu bleiben, es fühlt sich leicht und so zeitlos an.

Dennoch dieses gute Gefühl kann ich nicht immer mit in die reale Welt mitnehmen. Obwohl ich also noch das bequeme Bett und das weiche Kopfkissen spüre, schreite ich mit einer miesen Laune ins Bad. Danach brauche ich ca. 20 Minuten, um mein schlechtes Gefühl in mir wieder abzuschütteln. Für dieses dann doch beschwerte und laue Gefühl in mir, kann ich niemanden verantwortlich machen, es liegt nur an mir. Mich davon zu befreien, läuft jedes Mal anders. Ich wünschte, es gäbe dafür ein Handbuch. Es gibt für so vieles in unserer Welt ein Handbuch, eine Leitlinie, ein erläuterndes Erklärwerk, eine schriftliche Anweisung wie etwas zu handhaben ist. Warum nicht für mein zerknirschtes Gefühl, manchmal nach dem Aufstehen.

Foto: Cosy Cat, verfremdet mit Artista

Es ist manchmal wirklich zum Haarknäul ausspucken, da gibt es in den kleinen wie großen Buchläden so viele Lifestyle-Berater und „Finde deine Mitte“- Leseblättchen und keines erklärt oder hilft mir meine morgendliche Zerknirschtheit verhindern zu können.

In Anbetracht dieser desolaten Beratungsstruktur, hier meine Tipps:

  • Sich sofort von anderen separieren und am besten an einem ruhigen Sonnenplatz sich dem Vogelgezwitscher hingeben.
  • Eine Kleinigkeit essbares zu sich nehmen mit ganz viel Flüssigkeit (Tee ist zu empfehlen) und erst, wenn man sich ein wenig besser fühlt, den Kaffee dazu reichen. Flüssigkeit ist wichtiger als Kohlenhydrate!
  • Keine Gespräche führen und sich gegen aufgezwungene Morgenkommunikation vehement sträuben.
  • Einfach der Laune hingeben, es hinnehmen wie es ist, weiter atmen und abwarten bis der „der Anfall“ vorüber ist.

Diese Tipps sind natürlich ohne Gewähr, entsprechen keiner Reihenfolge und sind nicht besonders originell, aber wirksam.

Wenn ihr weitere Tipps habt, dann schreibt mir gerne, vielleicht kennt ihr besonders gute Kniffe.

Eure eben noch zerknirschte Cosy Cat

PS.: Gute Laune auch mit Hilfe von witzigen TV-Pannen .