Quarantäne Tag 6

Nichts kostet weniger Zeit als die Zeit umzustellen. Gefühlt verliere ich allerdings jedes Mal Ende März eine Stunde meiner Zeit. Bringt die Umstellung der Zeit überhaupt noch den gewünschten Effekt?

„Zwar wird durch die Zeitumstellung im Sommer tatsächlich abends weniger häufig das Licht angeknipst – im Frühjahr und Herbst jedoch wird in den Morgenstunden auch mehr geheizt. Das hebt sich gegenseitig auf. Die Zeitumstellung spart im Saldo daher keine Energie.“ (schreibt das Umweltbundesamt am 24.03.2020)

Es gibt seit einiger Zeit effektivere Methoden, um Energie im Haushalt zu sparen, so das Umweltbundesamt. Laut einer Konsultation der EU-Kommission wird die Umstellung von der Sommer- auf die Winterzeit auch nicht mehr befürwortet. 84 % der Teilnehmer an der Konsultation sind für die Abschaffung der Zeitumstellung in der Europäischen Union. Neben der geringen Energieeinsparung wurde die Ablehnung mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und einer Zunahme an Unfällen im Straßenverkehr begründet. Wurden die mit der Zeitumstellung negativen Effekte eigentlich wissenschaftlich untersucht? Noch im Jahr 2018 plante die EU-Kommission die Entscheidung der Zeitumstellung in die Hände der Mitgliedstaaten zu legen und legte einen Vorschlag dazu vor. Bisher drängten jedoch andere Themen, die die Gesundheit der Bevölkerung noch viel massiver beeinträchtigen. Die Umsetzung steht also noch aus.

Im Rahmen der Konsultation liegt die Beteiligungsquote Deutschlands nur bei 3, 79 %. Bei einer Bevölkerungsanzahl in Deutschland von 80 Millionen, haben lediglich 3 Millionen und 32 000 Deutsche Bürger an der EU-Umfrage teilgenommen. Aus meiner Sicht lässt sich an Hand dieser Anzahl zumindest für Deutschland ein Trend ablesen: Die Zeit für die automatische Umstellung von Sommer- auf Winterzeit ist abgelaufen.

Ich persönlich hätte nichts gegen die Abschaffung, zumal der Nutzen widerlegt und die Gefährdungen durch die Umstellung dafür sprechen. Ich hätte aber auch nichts gegen die Abschaffung von Zeitverschwendung. Warum soviel Zeit mit dienstlichen Treffen vor Ort verschwenden, wenn sich vieles auch über Tele- und Videokonferenzen diskutieren und lösen lässt. Covid-19 zeigt uns gerade, dass man Zeit neu definieren und ausfüllen kann. Web- und Videokonferenzen wie auch das Arbeiten von zu Hause wird derzeit optimiert, intensiviert, teilweise reproduziert und gefördert.


Quarantänezeit fördert die Digitalisierung, Zeitnischen entstehen.


Ich hoffe sehr, es handelt sich um einen Effekt, der sich auch noch nach der Pandemiezeit fortsetzt. Unsere Welt rückt digital zusammen: Das ist gut. In einer immer schneller werdenden Welt, ist der Gewinn von Zeit kostbar. Deshalb: Ein Hoch auf Homeoffice & Co.!

Nehmt euch Zeit. Eure Cosy Cat.

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