Quarantäne Tag 3

Ganz allmählich wird deutlich, dass neben dem Frühlingsanfang auch der Beginn der Isolation Vieler beginnt. Nur noch Wenige sind auf den Straßen. Viele, die sich im öffentlichen Raum bewegen, versuchen den gebotenen Abstand zum anderen einzuhalten. Aber vor allem ist klar, die Situation ist ernster als zuvor: Klopapier darf in meinem Laden um die Ecke nur noch in kontrollierter Stückzahl verkauft werden. Auch werden mit Paketklebeband die Abstände vor der Kasse gekennzeichnet. Alles, was ich in den Nachrichten lese wird rigorose Realität in meiner kleinen Welt.

Meine Welt, die von Haus aus nur von Wenigen, uns wohl gesonnen Menschen, betreten wird, wird nun noch kleiner. Keine Freunde kommen jetzt mehr vorbei, aus gutem Grund. Meine Familie hält Abstand, aus gutem Grund. Meine Welt ist erschüttert. Ich bin nicht panisch, wenn ich vors Haus trete,  aber eben doch vorsichtig. Mich begleitet dabei immer ein gewisses Unbehagen.

Das geschützte Haus verlasse ich nur ganz selten. Mein Verlobter lässt mich nicht einkaufen gehen. Obwohl er einkaufen hasst, lässt er mich nicht ins Lebensmittelgeschäft – natürlich aus Vorsicht. Jagen sei seine Aufgabe, meine die Zubereitung der Nahrung. Übrigens, er kocht uns gerade eine Kleinigkeit.

Ich meide meinen Lieblingsbuchladen, fußläufig ums Eck, ich traue mich nun nicht mehr rein. Der Buchladen ist klein, eng und mit vielen Büchern verschiedener Genre bestückt. Für einen Mindestabstand von 1,5 Metern, dürften sich nur ein Kunde und der Buchverkäufer darin aufhalten. Es ist ein beliebter Buchladen, so dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass durchgängig jedoch mehr als zwei Kunden ein Buch aussuchen. Eventuell mittlerweile nicht mehr. Auch ich gehöre zu denjenigen, die dem Buchladen ausweichen und ziehe so nun seit längerem daran vorbei.

Auch gehe ich nicht mehr zum Bäcker. Ich backe nun meine Brötchen selbst. Die Gefahr ist mir zu hoch, dass ein Kunde oder Angestellter im Verkaufsraum niest oder hustet. Die konzentrischen Kreise um meine Welt werden immer weniger. [Mittlerweile ist der Einzelhandel dicht, nur noch Lebensmittelläden, aber auch u.a. Apotheken dürfen geöffnet sein.]

Es ist nur vorübergehend, denke ich, wenn ich das Unbehagen in mir spüre. So bleibt es nicht.

Für jetzt ist zu Haus bleiben jedoch Pflichtprogramm, dafür brauche ich keine Verordnung der Stadt!

Homeoffice funktioniert immer noch hervorragend. Verliebte Blicke bekomme ich auch noch zwischendurch.

Bleibt gesund.

Eure Cosy Cat

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